Samstag, 20. April 2024
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Ab 1.April ist die Biotonne vorgeschrieben

Biotonne

Entsprechend den Planungen im Berliner Abfallwirtschaftskonzept beginnt die flächendeckende Sammlung von Biogut aus privaten Haushalten im April 2019.

In Berlin wird ab 1. April 2019 der Anschluss- und Benutzungszwang für das Sammelsystem Biotonne (Pflicht-Biotonne) eingeführt. Auf diese Weise soll insbesondere in den Außenbezirken – überwiegend Ein- und Zweifamilienhausbebauung – der Anschlussgrad und die separat erfasste Bioabfallmenge gesteigert werden. Ziel ist ein Anschlussgrad von mindestens 80 % in den Außenbezirken und 90 % in den Innenstadtbezirken.

Im Vorfeld der Umstellung hat die BSR u.a. die Information ihrer Kundinnen und Kunden übernommen und die Beschaffung und Stellung neuer Biotonnen vorgenommen. Auch die die Anpassung und Neugestaltung der Tourenpläne und der Tarifkalkulation wurde vorgenommen.

Das neue Pflicht-System hat folgende Komponenten:

Ausnahmen vom Pflicht-System können auf schriftlichen Antrag hin nur dann zugelassen werden, wenn eine vollständige Eigenverwertung von Küchen- und Gartenabfällen erfolgt und gleichzeitig ein geeigneter Nachweis zur fachgerechten Verwertung
geführt wird. Dieser liegt gemäß den Handlungsempfehlungen des Umweltbundesamtes vor, wenn je Bewohner mindestens 50 m² Nutzfläche für die regelmäßige Kompostaufbringung verfügbar sind.

Um Haushalten insbesondere in Einfamilienhäusern einen nachhaltigen finanziellen Anreiz zu einer Intensivierung der getrennten Erfassung von Bioabfällen und Wertstoffen zu bieten, soll auf Antrag das Mindestentleerungsvolumen für Restabfall von derzeit 30 Liter auf 15 Liter pro Haushalt und Woche abgesenkt werden, sofern auch ein Gefäß für die Biogutsammlung genutzt wird. Eine derartige Reduktion des Restmülls in gartenreichen Gebieten entspricht dem Zero-Waste-Ziel.

Die zusätzlichen Kosten der Bioabfallsammlung und der hochwertigen Behandlung sollen aktuell über eine Anpassung des Ökotarifes (haushaltsbezogene Grundgebühr) finanziert werden.

Die BSR haben, die Tarife für die Biotonne weiter abgesenkt und den Anteil der Finanzierung über den Ökotarif erhöht. Mittelfristig soll dieses bestehende Tarifsystem weiterentwickelt werden, um noch nachhaltigere Anreize zur Getrenntsammlung und zum Recycling von Bioabfällen zu schaffen.
Begleitende Öffentlichkeitsarbeit wird darauf ausgerichtet, die nicht vermiedenen Küchenabfälle getrennt zu erfassen, um bei der anschließenden Behandlung den Biogasertrag zu erhöhen.

Zudem wird begleitend zur Einführung der Biotonne im Jahr 2019 bei Wechsel zu einer kleineren Restmülltonne die Wechselgebühr entfallen. In den Außenbezirken kostet die Biotonne 4 € monatliche Entsorgungsgebühr.

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