Hitzestress wirkt auf den menschlichen Körper, wenn die Außentemperaturen auf über 35 Grad Celsius steigen.
Ein gesunder, im Schatten ruhender Mensch erzeugt etwa 100 W Wärmeleistung, die über die Haut an die Umgebung abgeführt werden müssen. Um unter Wahrung einer Kerntemperatur nahe 37 °C diese Wärme an die Haut abzuleiten, muss der Körper aber die Haut-Temperatur bei 35 °C oder noch darunter halten.
Die Haut führt Wärme durch Konvektion und Verdunstung an die Umgebung ab. — Das ist auch bei guter Ventilation aber nur dann möglich, wenn die Kühlgrenztemperatur der Umgebung noch unter der Hauttemperatur liegt. — Dauerhaft höhere Temperaturen führen auch bei gesunden und akklimatisierten Menschen zur Überhitzung (Hyperthermie), bei der schon bei 37–38 °C Hauttemperatur im Körperinneren tödliche 42–43 °C entstehen. — Diese Form der Überhitzung kann unmerklich und überraschend entstehen — es besteht Lebensgefahr!
Um die Hypterthermie zu vermeiden, muss man wissen, wie man sich bei hohen Außentemperaturen dennoch kühlen und im tolerierbaren Temperaturbereich bewegen kann. Etwas Physik hilft, und die
Kenntnis der Kühlgrenztemperatur. Das ist die tiefste Temperatur, die durch direkte Verdunstungskühlung erreichbar ist.
Liegt die Kühlgrenztemperatur zu hoch, kann der Mensch auch nicht mehr selbst durch Schwitzen seine Körpertemperatur regulieren. Um gesund zu bleiben, ist es wichtig, diese Temperatur zu kennen.
Der Wet Bulb Calculator errechnet die sogenannte Feuchtkugeltemperatur, die aus zwei Werten errechnet wird: Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit.
Bei hoher Kühlgrenztemperatur und hoher Umgebungstemperatur droht Gefahr. Dann muss so schnell als möglich ein kühlerer Ort aufgesucht werden. Ist die Feuchtkugeltemperatur 5-6 °C niedriger als die Außentemperatur, kann bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr auch in der Sonne körperlich agiert und gearbeitet werden.
Sonnenstich und Hitzschlag vermeiden
Hitzschlag und der Sonnenstich werden von extremer Hitze verursacht. Die Symptome ähneln sich bis zu einem gewissen Grad. Die Kenntnis der Unterschiede ist lebensrettend!
- Sonnenstich überhitzt durch zu starke Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken den Kopf des Betroffenen. Hitze reizt die Hirnhäute, klassische Symptomen: Kopfschmerzen und Übelkeit.
- Hitzschlag betrifft den gesamten Körper, der bei Temperaturen von über 40 Grad Celsius das Temperatur-Regulationssystem wie z.B. die Schweißproduktion aussetzt.
Sofortmaßnahmen gegen Sonnenstich und Hitzschlag
1. Betroffene Person in kühle, schattige Umgebung bringen, Körpertemperatur senken!
2. Trinken und Flüssigkeitshaushalt ausgleichen, Dehydrierung vermeiden.
3. Kühlen mit kalte Umschlägen auf Nacken, Stirn – bei einem Hitzschlag auch Beine und Arme.
4. Betroffene nicht allein lassen, Puls und Atmung und Bewußtsein überwachen.
Kühle Orte in Berlin und seinen 12 Bezirken
Die Schattenseiten der Gebäude und die Nord- und Ostfassaden der Häuser sind im ganzen Sommer ausreichend kühle Orte. Wer hitzeempfindlich ist, kann sich tageszeitlich verhalten, und seine Wege an schattige Straßen und Grünflächen anpassen.
Die kühlsten Orte im Kiez sind in der Regel der Keller, ein fensterloser Raum, der Kühlschrank und die Lebensmittelabteilung im nächsten Supermarkt.
Auch U-Bahnhöfe und Unterführungen sind kühle Orte, solange sie nicht wochenlang aufgeheizt werden.
Trinkwasser-Brunnen und kostenloses Trinkwasser
Wichtig ist es, am Tage und in der Hitze immer ausreichend zu Trinken! Hierfür stehen in Berlin viele Trinkbrunnen im öffentlichen Raum. Der Button mit dem Link zu Karte aller Trinkbrunnen ist hier in der Zeitung im „Smart City Informationssystem“ zu finden.
Gleich daneben sitzt der Button mit dem Link zur Karte der Refill-Stationen, an denen kostenlos Trinkwasser für eigene Mehrwegbehälter und Trinkflaschen nachgefüllt werden kann.
Notrufnummern
Im Notfall ist immer die 112 zu wählen! Der SOS-Button ganz oben auf der Titelseite führt zu den wichtigsten Notrufnummern in Berlin.
Ein breites Bündnis in Berlin erarbeitet Hitzeschutzpläne für Berlin. Das Mediennetzwerk Berlin verbreitet diese Informationen auf allen internetfähigen Geräten, und zeigt Informationen ohne Log-ins und Abo-Paywalls an. Ein öffentliches Public-Health-Informationssystem für 890,8 Quadratkilometer Stadtgebiet und rund 3,7 Millionen Einwohner ist damit verfügbar.
Wie viele Hitzetote gibt es?
Seit dem Jahr 2000 hat es in Deutschland, wie in den meisten europäischen Ländern, eine Abfolge intensiver Hitzewellen gegeben. Zwischen 2000 und 2018 wurden acht der elf wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 beobachtet. Besonders viele Hitzetage wurden in den Jahren 2003, 2006, 2010, 2013, 2015 und 2018 registriert. Im Jahr 2018 traten in Deutschland durchschnittlich mehr als 20 Heiße Tage auf. 2003 gab es durchschnittlich 19 Heiße Tage und noch 2015 wurden deutschlandweit im Durchschnitt 17 Heiße Tage registriert.
Hohe Sommertemperaturen haben einer Studie zufolge in den Jahren 2018 bis 2020 jeweils zu Tausenden hitzebedingter Sterbefälle in Deutschland geführt. 2018 war der zweitwärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 und sorgte für etwa 8700 hitzebedingte Sterbefälle. 2019 waren es etwa 6900 und 2020 etwa 3700 Hitzetote. 2020 und 2021 waren keine zusätzlichen Hitzetoten abzuschätzen.
Tatsächlich kann die Sterblichkeit durch Hitzschlag auch durch vernünftiges Verhalten vermieden werden.
Einfach.SmartCity.Machen: Berlin! — Die intelligente, inklusive und soziale Stadt informiert über ein offen zugängliches Informationssystem für öffentliche Gesundheit ( Public Health). Wetterinformationen und Nachrichten zu Gesundheit, Prävention und gesunden Verhalten können auch über Gastbeiträge, Apps, und ständige Rubriken vermittelt werden. OpenAccess4All ist effektiv und Pflicht!
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