Eine orangefarbene Bank steht auf dem Alic-Salomon-Platz. An 365 Tagen im Jahr soll sie künftig eine permanente Erinnerung daran schaffen, dass immer wieder Gewalt gegen Frauen mitten in unserer Gesellschaft verübt wird.
Die Idee zu dieser Aktion entstand bereits 2021 im Rhein-Sieg-Kreis und hat inzwischen bundesweit mehrere Kommunen zum Mitmachen inspiriert
Am kommenden Montag wird die orangene Bank eingeweiht. Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic und Bezirksstadtrat Gordon Lemm weihen am 2. September 2024 um 11:00 Uhr eine orangene Bank gegen Gewalt an Frauen ein. Unterstützt wird durch Mitglieder des Arbeitskreises Marzahn-Hellersdorf gegen häusliche Gewalt.
Das Frauenzentrum Matilde e.V. hat die Bank aufstellen lassen. Das Projekt wird mit Mitteln aus der Kiezorientierten Gewaltprävention umgesetzt. Geplant ist es, zwei Bänke in Hellersdorf aufstellen zu lassen. Die zweite Bank wird am Kastanienboulevard stehen.
Warnfarbe Orange gegen Gewalt
Die Farbe Orange gilt als Anti-Gewalt-Farbe. Die Bank setzt mit der orangenen Farbe und dem Schriftzug „Hellersdorf sagt NEIN zu Gewalt“ ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Zusätzlich findet sich auf der Bank ein QR-Code der direkt auf Beratungsangebote für betroffene Frauen verweist, wie auf das bundesweite Hilfetelefon, die Berliner BIG-Hotline und auf lokale Hilfs- und Beratungsangebote, wie z.B. dem Frauenzentrum Matilde.
„40 Prozent der Frauen deutschlandweit erfahren seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche Gewalt – und das ist noch nicht einmal die Dunkelzahl.“, sagte Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic. „Gewalt gegen Frauen ist vielseitig, von der Anmache auf der Straße bis zum Fausthieb im Wohnzimmer. Und da wo Frauen und Mütter geschlagen werden, sind oft auch Kinder und ganze Familien von Gewalt betroffen. Es ist uns wichtig, Zeichen zu setzen und Hilfsangebote sichtbar und vor allem erreichbar zu machen. Ich danke allen Akteur*innen und Engagierten für die Umsetzung dieses wichtigen Projektes.“
Häusliche Gewalt als übergreifendes Thema
Besonders im Bereich der Jugend-, Familien- und Gesundheitspolitik spielt die Thematik um häusliche Gewalt immer wieder eine enorme Rolle. „Gewalt gegen Frauen äußert sich in verschiedenen Formen, darunter psychische, physische, sexualisierte und wirtschaftliche Gewalt. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass sexualisierte Gewalt häufig als strategische Waffe im Krieg, wie wir aktuell im Kontext des Krieges in der Ukraine beobachten müssen, genutzt wird.“, so Bezirksstadtrat Gordon Lemm. „Es ist entscheidend, dass wir diese patriarchalen Strukturen und gesellschaftliche Normen hinterfragen, die Gewalt gegen Frauen verharmlosen, verschleiern oder sogar begünstigen. Gewalt an Frauen ist kein individuelles Problem, sondern ein Gesellschaftliches, deshalb müssen wir als politische Akteur*innen Überlebende von Gewalt stärken, das heißt konkret ihren Zugang zu medizinischer Versorgung, psychologischer Hilfe und rechtlicher Unterstützung sichern. Dies erreichen wir, wenn wir auf die Stimmen der Betroffenen hören und ihre Erfahrungen und Bedürfnisse in die Entwicklung von politischen Maßnahmen einfließen lassen.”
Die Akteure laden herzlich zur Einweihung der Orangenen Bank am Alice Salomon Platz ein.
Weitere Informationen:
Internetseite der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des BA Marzahn-Hellersdorf
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