Von Michael Springer
Die Europäische Union leidet an Überregulierungen, Bürokratisierung und Machtmissbrauch im Amt. Grundlegende Reformen sind notwendig — und eine Rückbesinnung auf die geltenden Regeln, Verträge und Prinzipien, die Europa bislang zu einem Erfolgsmodell gemacht haben
In einer Reihe von geplanten Beiträgen wird in den nächsten Wochen und Monaten an die wichtigsten Bausteine des Europäischen Kultur- und Wirtschaftsmodells erinnert.
Es ist durch eine Vielfalt der Sozialsysteme und durch eine Heterogenität der Wirtschafts- und Sozialordnungen geprägt.
Dessen Zukunft wird sehr davon abhängen, ob der politische Wille zur Erhaltung der Sozialstaaten in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sich gegenüber anderen Interessen durchsetzen kann. Im Verlauf der Eurokrise und nach der Corona-Pandemie ist der Druck zum Abbau immer stärker gestiegen.
Ökonomien & Transaktionskosten
Das Europäische Kultur- und Wirtschaftsmodells ist heute durch eine Vielzahl ökonomischer Dimensionen in seinem Bestand gefährdet.
- finanziell durch eine Finanzialisierung, die große Finanzvolumen belohnt.
- realökonomisch durch Verlust der Wettbewerbsfähigkeit.
- demografisch durch Schrumpfung & Wandel der Bevölkerung.
- wirtschafts- und strukturpolitisch durch Interessenpolitiken.
- Digitalisierung und Bad Governance.
- außenwirtschaftlich durch Bruch des Völkerrechts und Wandel der Weltordnung.
- Systemisch durch Kompetenzverlust und kommunikative Verarmung.
Die strukturellen Wirkungen entfalten sich systemisch und bewirken eine Degradation der Volkswirtschaften in der EU und der staatlichen Governance und der Regierungen.
Erstaunlicherweise sind auch die Kultur- und Wirtschaftsmodelle in allen hoch entwickelten Staaten in ähnlicher Weise betroffen., allen voran China, Japan, Korea, Neuseeland und USA.
Das Europäische Sozialmodell ( Wikipedia ) hat viele beispielgebende Prinzipien, die bisher Stabilität und Resilienz bewirken. In übergreifender Zusammenarbeit mit anderen Wirtschafts- und Kulturmodellen müssen alle kritischen Prozesse und Dynamiken überprüft und in neue Systeme „transnormiert“ werden.
Die weltpolitischen Konflikte weisen auf den Übergang in eine multipolare Weltordnung hin. Doch das Muster der kritischen Entwicklungen in allen Staaten deutet auf „grundlegende zivilisatorische Herausforderungen“ hin, die neue gemeinsame Forschungsanstrengungen notwendig machen.
Digitale Domänen in einer multipolaren Welt
Universelle Prinzipien des Völkerrechts und der weltweiten Handelsordnungen müssen überprüft und erneuert werden. Neben den Menschenrechten und grundlegenden Bürgerrechten müssen alle staatliche Systeme auch universellen Anforderungen auf Gleichheit, Gerechtigkeit und faire Lebensverhältnisse entsprechen können.
In der Ära der stürmischen Digitalisierung haben sich dabei „Digitale Domänen“ herausgebildet, die heute durch Betriebssysteme, Konzerne und Bildschirmzugangssysteme strukturiert werden. Die derzeitige Entwicklung der Systeme mit informeller generativer Intelligenz und prozeduraler autonomer Intelligenz werden alle bisherigen zivilisatorischen Errungenschaften auf weitere neue Proben stellen.
Um diese künftigen Proben zu bestehen, ist es notwendig, sich selbst zu vergewissern und die Vor- und Nachteile des europäischen Kultur- und Wirtschaftsmodells offen zu diskutieren.
Eine Themenreihe „Europäische Verträge — Europäische Prinzipien — Europäische Institutionen“ wird daher gestartet. — Es ist eine Aufgabe aller „Europäer“ im Berlin! – Auch der europäischen Institutionen und Europabeauftragten. — Es ist auch eine Einladung an unsere internationalen Gäste und Partner in Berlin.
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*) Sichtbarkeit ist eine universelle Anforderung für humane Prinzipien und Zivilisationssysteme
